Keine Entscheidung ohne Beteiligung der Kinder

Grundschule und Hort gehen wie alle Bildungseinrichtungen davon aus, dass Bildung das Werk eigener Aktivität des Menschen ist und zugleich an bereits vorhandenes Wissen und Können anschließt. Die Rahmenlehrpläne für die Grundschule betonen dementsprechend ein Anknüpfen an den Fragen, Themen, Deutungsmustern und Handlungsstrategien der Kinder und zielen auf deren
eigenständigen Aufbau von Kompetenzen. Dabei gewinnen im Laufe der Schuljahre neben den individuellen Fortschritten des Kindes auch fachliche und vergleichende Maßstäbe bei der Leistungsbeurteilung an Bedeutung, die in Standards beschrieben sind.
Horte orientieren sich bei der Wahrnehmung ihres Auftrags an der Sicherung des Kindeswohls sowie an den Zielen Selbständigkeit und verantwortungsbewusstes Handeln; dies soll in der Fähigkeit der Kinder zur Übernahme von Eigenverantwortung und zugleich zur Kultivierung von Gemeinschaft münden.
Ein weiteres Ziel ist die Unterstützung der Lebensqualität in den Familien der Kinder. Die Gemeinsamkeiten im Bildungsauftrag von Grundschule und Hort sind die Grundlage für ein gemeinsames Bildungsverständnis. Noch bestehende Unterschiede in der Praxis stellen eine Herausforderung dar, für die jeweilige Grundschule und den Hort ein anschlussfähiges Konzept zu entwickeln.

Moderatoren: Ulrike Klevenz, Bettina Stobbe, Detlef Diskowski, Susanne Scheib, rogerprott, Anna K. Ohm

ClaudiaSchiefelbein
Beiträge: 9
Registriert: 31.05.2016, 08:32

Keine Entscheidung ohne Beteiligung der Kinder

Beitragvon ClaudiaSchiefelbein » 31.05.2016, 11:14

Dieser Grundsatz wird im vorletzten Absatz (S. 16) manifestiert und aus unserer Sicht als sehr wichtig und hervorhebenswert angesehen. Zugleich wird an dieser Stelle wie auch nochmalig auf S. 23 (Q5) betont, dass dies in der Schule kaum umsetzbar ist. Dies mag sein, vermittelt jedoch so formuliert, dass Beteiligung an Schule gar nicht möglich sei. Auch an Grundschulen ist Beteiligung der Kinder nicht ausgeschlossen (und findet vielfach statt). Vielmehr lassen sich in Hort (und Familie) viel mehr und öfter vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten finden. Aber es schliesst nicht aus, dass auch Bildungseinrichtungen (wie auch Eltern) voneinander inspiriert werden und lernen. Zugleich würde es nicht gelingen, die ein gemeinsames Bild vom Kind oder eine gemeinsame Leitidee zu entwickeln, wenn die Belange der Kinder nicht hinreichend zu berücksichtigt werden und bei Übergangsgestaltungen könnte es wohl nicht hinreichend gelingen, wenn an einem Ort Kinder nicht beteiligt werden und am anderen Ort in allen Fragen... Insbesondere für Aspekte der Übergangsgestaltung lässt sich überlegen, ob gemeinsame Kindertreffs, Kinderkonferenzen o.ä. ein "Instrument" wären.
Fazit: bitte auf S. 16 und S. 23 die Formulierung prüfen - wir glauben nicht, dass die Autoren das so gemeint haben könnten.
Claudia Schiefelbein (für die AG Horte des AWO Landesverband Brandenburg e.V.)

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